Um ein wenig Licht in das Dunkel des Zündschlosses der Suzuki zu bringen, will ich hier mal ein Exemplar zeigen.
Sowohl Stromlaufplan als auch Werkstatthandbuch schweigen sich hier im Detail aus. Nun ist aber gerade im Zusammenhang mit dem Verschmoren des Steckverbinders vom Zündschloss (grüner Stecker) die Funktion des Schlosses bei der Fehlerbehebung zu berücksichten..
Wie man hier sehen kann, ist auf der linken Seite dieser Schaltertabelle die Schaltposition erkennbar. Innerhalb der Tabelle wird durch die schwarzen Striche eine elektrische Verbindung signalisiert.
Also:
In Stellung P wird der rote Draht (R) mit dem braunen Draht (Br) verbunden. Der Braune Draht ist die Standlichtleitung.
In Stellung LOCK und in Stellung OFF sind keine Leitungen verbunden
In Stellung ON sind nun alle Kontakte miteinander verbunden.
Wenn man dem Schaltplan Glauben schenkt und im Fehlerfall einfach alle Drähte miteinander verbindet, wird man sich wundern, dass der Motor nicht anspringen will.
In dem Schaltplan hat man nämlich "vergessen", dass in der Plus-Leitung zur ECU ein 100 Ohm Widerstand eingeschleift ist. Manche nennen es heimliche Wegfahrsperre. Ich würde dahinter eher eine Entkopplungsmaßnahme der ECU vom Bordnetz vermuten.
Wer sich die Fotos mal genau anschaut und die Anzahl der Drähte zählt, wird beim Betrachten des Steckverbinders sicher stutzig. An der Zündschlosskontaktplatte sind 5 Drähte angeschlossen während am Stecker nur noch vier ankommen. Die Lösung liegt innerhalb des Kabelbaums. Dort wird nämlich mit rot getrickst. Und dieser "Trick" ist wohl auch die Ausfallursache des grünen Steckers.
Auf dem Bild kann man sehen, dass zwei Leitungen miteinander verbunden wurden und mit Isolierband umwickelt im Kabelbaum verschwinden. Problem dabei - der Kontakt am grünen Stecker ist stromtechnisch das Nadelör. Wie ja bereits diverse Kante SV-S-Fahrer erfahren durften, ist die Belastung des Steckverbinders zu hoch und irgendwann erwischt es wohl jeden. Doppelscheinwerfer sind offenbar in die Stromrechnung bei der Dimensionierung nicht eingegangen. In dem Bild ist der Stecker ein verschmortes Stück (war meiner ;-) )
Damit man mit diesem Problem nicht auch auf der Strecke bleibt, gibt es zwei Lösungsansätze.
1. Austausch des grünen Steckers gegen eine dem Strom angemessene Steckverbindung (z.B. sechspoliger Stecker mit parallelgeschalteten Kontekten für Rot und Orange) oder Schraubverbindung (z.B. Posilock). Diese Lösung haben wohl die meisten havarierten SV-Fahrer
2. Umklemmen der Scheinwerfer auf ein Lastrelais. Diese Lösung ist sicher die Beste überhaupt. Mit dem Einsatz eines Lastrelais hat man einen eigenen Stromkreis mit eigener Absicherung. Die Leitungswege sind direkt und kurz. Damit ist der Spannungsabfall über die Leitungslänge am geringsten. Fazit helleres Licht. Stromschwankungen im Bordnetz, wie z.B. durch Modulation des ABS sind dann am Licht nicht mehr zu sehen.
Weiterhin kann man das Lastrelais unterschiedlich ansteuern. Im einfachsten Fall legt man die Ansteuerung auf die Standlichtleitung. Zündung einschalten bedeutet dann auch Licht einschalten. Das ist dann wie im Original.
Man kann aber auch einen kleinen Lichtschalter nachrüsten. Der muss ja nur die Relaisansteuerung schalten. Kann man also gut verstecken so ein kleines Teil. Weitere Möglichkeit wäre, die Lichtansteuerung elektronisch zu organisieren. Siehe hierzu meine Ganganzeige, in der es ebenso gelöst ist. Auch eine Funkfernsteuerung wäre denkbar. Mit einer Lastentkopplung über ein Relais kann man vieles machen.